Frisch an der Swiss Musical Academy angekommen meinte ein Lehrer, ich sei, ausser wenn ich singe, weitgehend unsichtbar. Damit war klar wohin mein Weg führt und das hat sich inzwischen ja auch bewahrheitet. Ich lebe meine Leidenschaft. Und ,unsichtbar’ werd’ ich nur noch, wenn es mir entgegenkommt. So zum Beispiel, wenn ich mit meinen zwei Kindern spiele, da sie mich in erster Linie ja als ‚Mami’ brauchen.

‚Singen‘, das heisst für mich die ganze Bandbreite von dem, was sich auf diese Art ausdrücken lässt und damit auch die dramatische Seite eines Songs. Es ist mir wichtig, dass, selbst bei einem flach gehaltenen Song, immer ein Gefühl dafür entsteht, wer hier singt und was diese Figur uns zu sagen hat. Musik soll bewegen.

Frauenfiguren gibt es über das ganze soziale und zeitliche Spektrum und diese ziehen mich an. Vom ‚Great American Songbook‘ bis zur Oper sind ihre Stimmen überall zu entdecken und Wert, gehört zu werden. Die Leistung, respektive der Ausdruck einer Darbietung, wird dann interessant für mich, wenn er nur indirekt nachvollziehbar ist. Um mit einem Publikum in Kontakt zu treten und ihm Zugang zu der Figur zu erlauben, ist es entscheidend, dass ein Vortrag selbstverständlich, leicht und einfach so, ohne Aufhebens geschieht.